Ihrer Funktion entsprechend, stellen Interaktive Whiteboards große Displays dar, die interaktiv per Hand oder mit einem speziellen Werkzeug, wie zum Beispiel einem Eingabestift bedient werden können.
Standardmäßig sind Interaktive Whiteboards sowohl für freies Zeichnen und Schreiben als auch für die Einbindung von Bildern geeignet. Gegebenenfalls können auch Animationen oder Applets in das Tafelbild integriert werden. Bei der Speicherung der Tafelbilder besteht meistens die Wahl zwischen dem softwareeigenen Format oder Exporten in gängige Formate wie PDF, JPEG, PNG oder HTML. Auch sämtliche andere Computeranwendungen können vom Board aus bedient werden, jedoch empfiehlt sich das nur bei Software, die nicht zwingend Eingaben in Maschinenschrift erfordert. Zwar bieten die Hersteller in der Regel für solche Fälle das Einblenden einer virtuellen Tastatur an, diese eignet sich jedoch aufgrund ihrer Bedienung nicht für längere Textpassagen oder Zahlenkolonnen. Manche Hersteller bieten auch eine automatische und/oder nachträgliche Handschrifterkennung an.
Steht die handschriftliche Arbeit an der Tafel jedoch im Vordergrund, bieten interaktive Whiteboards zahlreiche Arbeits-und Gestaltungsmöglichkeiten.
Wer hat das nicht schon erlebt: Brainstorming, das mit zunehmendem Gedankenaustausch immer unübersichtlicher wird? Je mehr Gedanken, Ideen und Anmerkungen einfließen, desto unübersichtlicher wird das Gewirr aus Pfeilen und Unterpunkten, das an der Tafel entsteht. Am interaktiven Whiteboard bekommt man ein solches Chaos besser in den Griff, da in der Regel sämtliche Notizen als einzelne Objekte behandelt und dargestellt werden und auf der Boardoberfläche frei beweglich sind. Umgruppierungen können somit auf einfache Art und Weise vorgenommen werden, ohne dass wichtige Informationen verloren gehen.
Bei schwer verständlichen Sachverhalten bietet sich aus Gründen der Veranschaulichung eine unterstützende visuelle Aufbereitung an. Der technische Aufwand, der hierfür im Vorfeld betrieben werden muss, ist allerdings groß. Dia-, Overhead- oder Filmprojektor werden beim Einsatz digitaler Medien jedoch überflüssig. Über Rechner und Beamer können Medien unterschiedlichster Art – Bilder, Animationen, Applets oder sonstige multimediale Elemente – eingesetzt werden und auf diese Weise eine Veranstaltung bereichern. Interaktive Whiteboards bieten darüber hinaus den entscheidenden Vorteil, dass ihre zu Demonstrations-und Übungszwecken eingesetzten Materialien in direktem Bezug zum Tafelbild stehen. Die Einbindung der Materialien in das Tafelbild variiert allerdings je nach verwendeter Tafelsoftware.
Es besteht die Möglichkeit, Bilder dauerhaft zu integrieren; andere Materialien wie Filme oder Applets müssen unter Umständen in den hierfür entsprechenden Anwendungen präsentiert werden. Zum Teil ist eine dauerhafte Zuordnung dieser Materialien zum jeweiligen Tafelbild möglich, so dass beispielsweise der zu zeigende Film zwar nicht direkt im Tafelbild abläuft, jedoch diesem dauerhaft zugeordnet bleibt. Darüber hinaus existiert meist ein Schnellzugriff auf bevorzugte Dateien, so dass problemlos auf das für eine bestimmte Lehrveranstaltung vorgesehene Anschauungsmaterial zugegriffen und in ein dynamisch erstelltes Tafelbild integriert bzw. es diesem zugeordnet werden kann.
Auch für die Umsetzung einer Lehrveranstaltung, die präzise vorbereitet und mit medialen Elementen versehen ist, eignen sich interaktive Whiteboards, da jederzeit in eine Präsentation eingegriffen und diese durch handschriftliche Bemerkungen, Hervorhebungen oder das Einfügen alternativer Elemente angepasst und verändert werden kann. Die vorbereitete Präsentation bleibt somit trotzdem offen für spontane Änderungen, Einfälle und Mitwirkungen der Teilnehmer und diese können natürlich auch dauerhaft festgehalten werden.
Immer wieder ergibt sich das Problem, dass die vorgegebene Zeit für eine Veranstaltung nicht ausreicht. In der Folgeveranstaltung wäre es also günstig, bei Bedarf auf die bereits erarbeiteten Inhalte zurückgreifen zu können. Die am interaktiven Whiteboard erstellten und gespeicherten Tafelbilder sind jederzeit wieder aufrufbar und können weiter entwickelt werden. Das Anknüpfen an behandelte Themen wird somit wesentlich erleichtert. Auch auf Verständnisprobleme der Teilnehmer lässt sich einfacher eingehen, wenn die entsprechenden Passagen erneut bildlich dargestellt werden können.
Bei der klassishen Whiteboard-Modellen wird der Bildschirminhalt auf das interaktive Whiteboard über einen am Computer angeschlossenen Projektor projiziert. Die Kommunikation zwischen Computer und dem Whiteboard erfolgt hierbei über die Board-Software des Herstellers. Wahlweise kann das Whiteboard mit dem Finger oder mit Werkzeugen, wie zum Beispiel einem Stift oder Radierer, direkt auf der drucksensitiven Oberfläche bedient werden. Vordefinierte Formen lassen sich aufziehen oder Grafiken in die gängigsten Formate importieren. Der integrierte Rekorder kann die Präsentation, inklusive Ton, aufzeichnen. Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl an interaktiven Displays.
Der Hauptunterschied zwischen interaktiven Whiteboards und interaktiven Displays ist, dass der Bildschirminhalt nicht mehr über einen Projektor projiziert wird, sondern durch das integrierten LCD-Panel dargestellt wird. Diese Technologie mit Full-HD oder 4K Bildschirmauflösung bietet auch in hellen Räumen ein scharfes Bild an. Da das Bild und die Touch-Oberfläche fixiert sind, ist der Finger- oder die Stifteingabe immer genau, regelmäßige Kalibrierung oder Anpassung des Projektors ist nicht nötig. Lautsprecher sind auch in den meisten Displays integriert. Des Weiteren ist das Whiteboard auch für Videokonferenzen geeignet.